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DAS VIOLA BORMINA-TAL

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veduta val viola- Ersaf Lombardia

Wir befinden uns im Viola-Tal, wo die Landschaft an Island erinnert: Gletscher und Weiden dominieren die Aussicht, und es treten Regenfälle auf, die häufiger und stärker im Vergleich zu den üblichen Wetterbedingungen im oberen Tal sind! 
Der Gletschersektor im Viola-Tal befindet sich am Talschluss des Val Viola Bormina und ist als Val Dosdè und Val Cantone di Dosdè bekannt. 
Die Piazzi-Gletscher-Gruppen konzentrieren sich - mit Ausnahme des Cima de Piazzi-Gletschers - in diesem Gebiet, das sich zwischen 2000 und 3300 m Höhe erstreckt; ihre schmelzenden Wässer speisen das dichte Netz von Wasserläufen, die die darunter liegenden Weide- und Waldgebiete durchqueren. 
Die Gletscher im Val Viola Bormina sind alle „Berggletscherˮ - nur der größte von denen, der östliche Dosdè, hat noch eine ziemlich bedeutende Zunge - und ziehen sich gerade wegen der aktuellen Klimaerwärmung stark zurück. Tatsächlich wurde von 1954 bis 2007 eine Flächenreduzierung von 50% und von 1981 bis 2007 eine Volumenkontraktion von 30% beobachtet. Dieser Flächen- und Volumenverlust wird auch durch die jüngsten Moränenamphitheater bestätigt, die in den proglazialen Gebieten vieler Gletscher der Gruppe perfekt erhalten sind. 
Obwohl hier die Apparate durchschnittlich nur eine bescheidene Größe aufweisen - nur der östliche Dosdè-Gletscher erreicht eine ziemlich interessante Fläche von fast 1 km2 -, haben ihre glazialen und insbesondere supraglazialen Morphologien Formen, die ansonsten nur bei größeren Komplexen vorhanden sind. Tatsächlich können wir Eispilze, epiglaziale Bäche, Eiskegel, Mittelmoränen und Kryokonitablagerungen beobachten. 
Das Viola-Tal ist nicht nur aufgrund der vorhandenen Gletscher und der von ihnen im Laufe der Zeit geformten Landschaft interessant, sondern auch ein echtes wissenschaftliches Freiluftlabor! 
Auf dem östlichen Dosdè wurden 2008 die ersten italienischen Experimente durchgeführt, um die Wirksamkeit und Anwendbarkeit künstlicher Deckungen, als ˶Geotextilienˮ definiert, zu bewerten, die zur Verringerung des sommerlichen Schnee- und Eisschmelzens dienen sollten. Die Studie hat ergeben, dass die Schneeschmelze dank der Geotextil-Bedeckung um bis zu 60% reduziert wird, und dies erweist sich als besonders interessant für alle Situationen, in denen Schnee und Eis erhalten bleiben müssen (z. B. auf Gletschern, die zum Skifahren im Sommer verwendet werden). Darüber hinaus war eine automatische supraglaziale Wetterstation zehn Jahre lang - von 2007 bis 2017 - auf dem östlichen Dosdè, und seit 2009 ist eine zweite automatische Wetterstation bei der Federico Valgoi-Hütte in Dosdè-Tal aktiv. Dank dieser Stationen war es möglich, in der Höhenlage die supraglazialen meteorologischen Bedingungen zu untersuchen, die grundlegende Informationen zur Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels und zur Modellierung des Schnee- und Eisschmelzens sind. 
Entlang des Dosdè-Tals können Sie unter der Brücke, die die rechte mit der linken Talseite verbindet, einen Pegel beobachten: Es ist eine Messeinrichtung zur Bestimmung der vom Bach getragenen Wassermenge, der vom Schmelzwasser der Dosdè-Tal- und Val Cantone di Dosdè-Gletscher gespeist wird. Der Pegel ist seit Sommer 2009 in Betrieb und macht das Tal zusammen mit den Wetterstationen zu einem echten Freiluftlabor. Die erfassten Daten sind wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die lombardischen und italienischen Alpen besser zu verstehen und zu quantifizieren. 
 

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