#login_required

DIE HÖHLE BOCCA D’ADDA

Zu den Favoriten hinzufügen login

  • Home
  • DIE HÖHLE BOCCA D’ADDA

view?hash=541d7e5fb1ee2542e866c03b45b9c5fd&canCache=1

Beobachtungspunkt: entlang des Weges nach Cascina Boscopiano 
 
In diesem Abschnitt windet sich die Route durch die Adda-Schlucht, die tief in die massiven Dolomiten der oberen Trias - als Hauptdolomit bekannt - eingeschnitten ist. Auf der rechten Talseite sticht die wichtige Karstquelle Bocche d'Adda hervor, die nur teilweise von der Bormio-Wasserleitung gefasst wird: Sie erreicht einen Durchfluss von 100 Litern pro Sekunde. 
Nur sechzig Meter über der Talwand haben Speläologen die gleichnamige Höhle Bocca d'Adda entdeckt und erforscht, die sich im Massiv Monte delle Scale über einen Kilometer erstreckt. Es ist eine fossile Höhle mit einem Tunnel phreatischen Ursprungs, die reich an mehrfarbigen Konkretionen ist. Sie stellt die Endstrecke eines noch unbekannten Karstsystems dar, das sich wahrscheinlich über den gesamten Bergrücken Monte Pettini - Motto delle Scale erstreckt: Die untere Quelle ist ein Beweis für die Existenz eines bedeutenden und aktiven Grundwasserleitersystems auf einer tieferen Ebene innerhalb des Berges, welches typisch für Karbonatmassive ist. 
Im oberen Teil dieser Berge sickert nämlich Niederschlagswasser in die zahlreichen Brüche des Gesteins, dessen Karbonat es auflöst und somit die Brüche verbreitert; dann sickert es nach unten ab, bis es auf eine Lage aus silikatischen, undurchlässigen Gesteinen trifft. Es fließt seitlich, bis es endlich herauskommt, wobei charakteristische Quellen am Fuß der Böschung entstehen. 
Karsterscheinungen sind in diesem Teil der Alpenkette ziemlich selten, da geeignete Karbonatgesteine für ihre Entwicklung notwendig sind, die hier jedoch auftreten; nur in diesem Teil des Austroalpins ist die Deckung mesozoischer Sedimentgesteine erhalten geblieben, sodass auch an der Oberfläche auffällige Karstformen entstehen konnten. In dieser Hinsicht sind die Piani di Pedenoletto im hohen Braulio-Tal und die Platigliole-Ebene in Richtung Stilfserjoch besonders interessant. 
 

KARTE