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SAN LUCIO PASS

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Wir befinden uns in den Luganer Voralpen am San Lucio-Pass (1541 m), der das Cavargna-Tal in der Provinz Como - im Osten sichtbar - mit dem Colla-Tal im Kanton Tessin im Westen verbindet. Auf der italienischen Seite gibt es eine zum Pass führende Fahrstraße, während auf der Schweizer Seite eine Forst-Schotterstraße verläuft, die man nur mit Fahrrädern und Pferden zurücklegen kann. Auf dem Pass stehen eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die San Lucio gewidmet ist, und zwei Empfangsgebäude: eine Schutzhütte (ehemalige Kaserne der Finanzwache) auf italienischem Gebiet und eine Hütte auf der Schweizer Seite. Diese Rasthäuser können im Sommer zu Fuß oder mit dem Fahrrad und im Winter mit Skiern, Schneeschuhen oder Motorschlitten erreicht werden. In den Hütten kann man die typischen Gerichte unserer Berge kosten: Polenta, Käse, Salami, Wild, Grillgerichte, alles begleitet von einem guten Wein oder der typischen Gazzosa. Auf der großen Außenterrasse genießen Sie einen atemberaubenden Ausblick auf die wunderschöne Landschaft des Tals und die umliegenden Gipfel. Das Gebiet ist für alle Bergliebhaber sowohl für einen Tagesausflug als auch für eine Wanderung mit Stopps in anderen Hütten des Gebiets geeignet. Der San Lucio-Pass wurde schon in der Vergangenheit von Kaufleuten und Pilgern besucht und erzählt uns heute die Geschichte von Bergbewohnern, mit ihrem Reichtum an Volkswissen, sowie von Schmugglern, die mit „Bricolleˮ, d.h. Jutesäcken, in den Wäldern und entlang der Hänge immer auf der Flucht waren. 
Das Gebiet eignet sich auch für die Schafzucht: Es ist nicht ungewöhnlich, auf schottische Highlander Kühe vom nahe gelegenen Agriturismo Cottino zu stoßen. Der Grenzübergang bietet einen schönen Blick auf das Colla- und das Cavargna-Tal sowie auf die wunderschönen Berge der Alpen wie den Monte Rosa und das Matterhorn im Westen, usw. 
An diesem Ort wird der St. Lucio-Tag am 12. Juli besonders gefeiert, während am 16. August - St. Rocco Tag - ein belebtes Volksfest auf dem Pass stattfindet, das Besucher aus Italien und der Schweiz anzieht. Das Volksfest erinnert an die Zeiten, als die Grenze zwischen Italien und der Schweiz durch ein hohes Drahtgeflecht abgegrenzt und von bewaffneten Grenzschutzbeamten gegen Schmuggler bewacht wurde und erst am Tag des Volksfests geöffnet wurde, damit die Bevölkerung beider Täler zusammen feiern konnte. 
San Lucio ist ein beliebter Heiliger, dessen Verehrung spontan in den Bergen an der Grenze entstand, und der zum Beschützer von Hirten und Käseherstellern geworden ist. Auch wenn er nicht heiliggesprochen wurde, breitete sich die Verehrung des Heiligen von Cavargna in der Lombardei und im Kanton Tessin rasch aus; dies erfolgte hauptsächlich durch Milchmänner und Alpenbewohner, die für ihre Arbeit die Gegend durchzogen. Wie bei dem nicht weit entfernten San Jorio-Pass am Schluss der Täler Dongo und Gravedona mit dem Morobbia-Tal musste auch hier eine alte Route vermutlich bereits in der Römerzeit verlaufen, wo die Wanderer, oft Kaufleute, bei der „Culmenˮ der Straße, d.h. dem Höhenpunkt ihren Obolus entrichteten, um die Reise und die Rückkehr zu fördern: „pro itu et reditu“. Daran ist das Bedürfnis zu erkennen, auch im christlichen Zeitalter einen Ort der Verehrung zu schaffen. Nach der heiligen Tradition machte sich der Hirt Luguzzone – der Name wurde nach 1613 in „Lucioˮ geändert - zum Märtyrer, weshalb eine Kapelle am San Lucio-Pass erbaut wurde. Sie wurde erstmals in einem Dokument vom 10. Oktober 1358 des Mailänder Erzbischofs Roberto Visconti, Herren von Valsolda und Pieve di Porlezza, erwähnt. Die Kapelle befindet sich auf der italienischen Seite der Grenze am höchsten Punkt des San Lucio-Passes; sie wurde mehrmals erweitert und weist Fresken aus dem 15. Jahrhundert auf. 

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