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DAS SCERSCEN-TAL

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Willkommen im Grand Canyon des Valmalenco! So wurde das Scerscen-Tal bezeichnet, ein spektakuläres Beispiel für tiefe Schlucht, die durch die glazifluviale Erosion modelliert wurde. Seine Abmessungen sind natürlich viel kleiner als die des echten Grand Canyon, aber seine suggestive Wirkung ist besonders im ersten Abschnitt außergewöhnlich. Sie verbreitert sich dann zu einem großen Becken mit alluvialen Sedimenten, das die beeindruckendsten hohen Gipfel des Bernina-Massivs wie Roseg (3936 m), Scerscen (3971 m) und die italienische Spitze von Bernina (4020 m) überblickt. Die auf der Route zu beobachtende Landschaft ist ein perfektes Beispiel für die Überlagerung von Flussformen mit Gletscherformen. Der engste Abschnitt des tiefen Tals besteht aus einer ganz in die braunen Serpentinite eingeschnittenen echten Schlucht, mitunter mit rötlichen Streifen; hier sind imposante Erosionsphänomene zu beobachten, echte „Riesentöpfeˮ, d.h. schachtförmige Vertiefungen, die durch subglaziales und glaziales Schmelzwasser geschaffen wurden. In Richtung Talschluss, wo sich die Schlucht verbreitert, wird die Landschaft breiter, und Sie können Rundhöcker, Hängetäler, Kare und imposante Moränenbänder aus der Kleinen Eiszeit sehen. Letztere lassen die alte Ausdehnung der noch sichtbaren, wenn auch sehr kleinen und fragmentierten Oberen und Unteren Scerscen-Gletscher sehen. Der Rückzug der Gletscher, die heute eine Gesamtfläche von fast 10 km2 bedecken, hat insbesondere beim Unter-Scerscen Linsen aus klarem Kalkstein-Dolomit-Marmor noch sichtbarer gemacht, die sich in diesem Talabschnitt mit den dunkleren Serpentiniten abwechseln. 
In diesem Tal sind noch Spuren von seit Jahrzehnten stillgelegten Asbest-Minen sichtbar, wie verfallene Gebäude, Überreste von Maschinen und Deponien. In den Felsbrocken am Flussbett und in den Moränenresten befinden sich auch Manganmineralien von großem Wissenschafts- und Sammelinteresse, wie Tiragalloit mit wunderschönen orangeroten Kristallen, Rhodonit und Granat der Sorte Spessartin; einige der edelsten Exemplare auf der Welt wurden hier gefunden. 
Das Scerscen-Tal ist Teil des „Gebiets von gemeinschaftlicher Bedeutungˮ (GGB) - Monte di Scerscen, Gletscher von Scerscen und Monte Motta - und durch den Code IT2040016 gekennzeichnet. Dieses Gebiet ist nicht nur GGB für die vorhandene Fauna und Flora, sondern wird auch als BEG oder „Besonderes Erhaltungsgebietˮ ausgewiesen. 
 

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