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DER SCHUTTKEGEL DES MIGIONDO-BACHES

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Beobachtungspunkt: vom Rand der Ortschaft Sommacologna vor dem Aufstieg nach Balladore 
 
Jetzt bewegen Sie sich am Rand einer steilen Böschung entlang: Diese begrenzt die stark geneigte Fläche, wo Sommacologna liegt. Jenseits der vom Migiondo-Bach eingeschnittenen Schlucht setzt sie sich unter der gleichnamigen Siedlung fort. In der Vergangenheit befand sich die Talsohle für eine gewisse Zeit auf dieser Höhe, bevor sich die Adda mehr als 100 Meter unter diesem Punkt das heutige Flussbett tief grub. 
Die Oberfläche, auf der Sommacologna liegt, sieht wie ein breiter Fächer oder eher ein niedriger Halbkegel aus, wobei die Spitze in das Migiondo-Tal tief eingeführt ist, wie man von hier aus sehen kann. Das Tal verzweigt sich an seinem Schluss in zahlreiche, schmale und steile Couloirs, ohne sich zu einem richtig ausgebauten hydrographischen Becken zu verbreitern. 
Alle diese Elemente charakterisieren die sogenannten Schuttkegel bzw. Anhäufungen, die aus Gesteinsschutt, Schlick, Sand und Kies mit gepackten Blöcken von bis zu zehn Metern Breite bestehen, die sich während eines plötzlichen katastrophalen Ereignisses geologisch aufstellten: Zwischen 9000 und 8000 Jahren vor heute brach der bereits tief gebrochene Berghang zusammen und füllte das Adda-Tal. Die Materialien verstreuten sich in Form eines niedrigen Halbkegels über eine große Oberfläche, wobei diese im Laufe der Zeit durch wiederholte Schlammströme homogen gemacht wurde. Der kegelförmige Körper staute die Strömung vorübergehend auf, bis sich der Fluss einen neuen Weg durch die Materialien bahnte. 
Vielleicht trat dieses Phänomen im selben Migiondo-Tal mehrmals auf und bildete so einen sehr großen und imposanten Schuttfächer, dessen Ablagerungen heute in den liegenden Felsengruppen entlang der Steilwände beobachtet werden können. In ihnen sieht man innerhalb der Masse eine Art von rauen Bänken, die die einzelnen Erdrutsch-Vorgänge erkennen lassen. 
Solche Schuttkegel sind aufgrund der hohen Neigung der Hänge und der gebrochenen und sehr instabilen Felsen entlang dieses Abschnitts des Adda-Tals oft zu sehen. Andere ähnliche Beispiele sind in Ponte in Valtellina, Sernio und Talamona sichtbar. 

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