Auf dem Weg zum Vallaccia-Pass weist die Gesteinsbedeckung rechts am Hang des Pizzo Filone eine seltsame, irgendwie geordnete Struktur auf: Ein großer lappenförmiger Hauptkörper mit einer konvexen Oberfläche und einer steilen Stirn scheint langsam zu fließen und bleibt „hängend” auf der Talsohle. Von oben erscheint er wie eine dichte und fast cremige Zunge, die plötzlich vor Ort gefroren und durch fast konzentrisch hervorstehende Falten gekennzeichnet ist, obwohl er eigentlich aus grobem Gesteinsschutt besteht, mit verstreuten, teils auch gigantischen Felsblöcken: So sehen die sogenannten Blockgletscher – fachsprachlich auch als „rock-glaciers” bekannt - aus, d.h. dynamische Formen der Hochgebirgslandschaft, die an echte Gletscher erinnern, aber vorwiegend aus Felsfragmenten bestehen. 
In Wirklichkeit handelt es sich eher um eine Masse von Blöcken, die vom Eis verpackt und zusammengehalten werden, sodass ihre Bewegung am Hang durch die plastische Strömung des Eises selbst unter der Schwerkraft bestimmt wird. 
Der Ursprung dieses Blockgletschers reicht mindestens 7000 Jahre zurück: Plötzliche, katastrophale Erdrutsche, die Steinlawinen ähneln, haben wahrscheinlich eine kleine lokale Gletscherzunge bedeckt, die sich gerade auf dem Rückzug befand, und sie vor einem weiteren schnellen Schmelzen geschützt und somit einen Eiskern innerhalb der Erdrutsch-Masse bewahrt; oder wahrscheinlicher war eben der vorher bestehende Gesteinsschuttkörper derjenige, der das Wasser in seinen eigenen Hohlräumen gefangen hielt: In interstitielles Eis umgewandelt, blieb es im Laufe der Zeit bestehen, ohne zu schmelzen. Beide Phänomene, die oft gleichzeitig auftreten, führen zu einer Mischung aus Eis und Gestein, die sich in Form des sogenannten Permafrosts, d.h. dauerhaft gefrorenen Bodens, gebildet hat. 
Unter dem Begriff Permafrost versteht man Gestein oder Boden, der mindestens zwei aufeinanderfolgende Jahre lang gefroren bleibt. Im Allgemeinen ist Permafrost durch eine oberflächliche Schicht gekennzeichnet, die im Sommer schmilzt, und durch eine tiefe Schicht, die dauerhaft gefroren ist. Der von Felsen, Schutt oder Erde verborgene Eiskern kann massiv oder interstitiell sein, und die Dicke der vom Permafrost betroffenen Schicht kann zwischen einigen Dutzend Metern und über 200 Metern schwanken! 
Ein Blockgletscher bleibt im aktiven Zustand, d.h. kann sich bewegen, bis der Eiskern vollständig schmilzt; verschwindet hingegen das Eis völlig, unterbricht sich die Entwicklung des Blockgletschers, der zuerst inaktiv und dann fossil wird. In diesem Teil der Alpenkette liegen Blockgletscher auf einer Höhe zwischen 2000 und 3000 m, aber sie sind nur in höheren Lagen aktiv. 
Vom Pfad, der in einer Höhe von 2200 m verläuft, können Sie nur den größten unter den vier Pizzo Filone-Blockgletschern sehen; falls Sie die gesamte Gruppe beobachten möchten, ist es erforderlich, entlang Spuren eines Pfades durch das Geröll bis zu mindestens 2750 Metern Höhe zu laufen, um die Gruppenstirn zu überwinden.