Von der Ortschaft Baruffini aus erscheint der Talboden wie eine geordnete und ruhige Landschaft mit Gemüse- und Obstgärten, dem Dorf Sernio in der Mitte und dem Ortsteil Cologna gegen Süden, mit ihren Häusern und Kirchen. Die Reihen der Apfelbäume sind jedoch strahlenförmig angeordnet, während die Straßen sich in weiten konzentrischen Bögen entwickeln, was einen riesigen kegelförmigen Körper mit eher geneigten Seiten bildet: Seine schmale und über einen Kilometer lange Spitze beginnt ganz tief in der Schlucht des Valchiosa, das sich wiederum in ein kleines hydrografisches Becken bergwärts öffnet und dessen Seiten durch ausgedehnte Abrutsche gekennzeichnet sind. Im Norden weist ein zweiter großer fächerförmiger Körper, der mit dem Komplex von Sernio verschmilzt, die gleichen Eigenschaften auf und stammt aus einem anderen zu kleinen Einzugsgebiet, das von steilen Böschungen umgeben ist. 
Die Ortschaften Sernio und Cologna liegen auf einem sogenannten Schuttkegel: einer riesigen Anhäufung von Schutt, Schlamm und Blöcken, die während eines fast unmittelbaren katastrophalen Ereignisses von den hinteren Couloirs herabkam. Der Schutt sperrte das Tal und bildete auf der Bergseite einen ephemeren See. Die im Talboden durchgeführten Kernbohrungen weisen mindestens drei verschiedene aufeinanderfolgende Stufen von Seesedimenten auf, die wahrscheinlich drei aufeinanderfolgenden Erdrutschen entsprechen, welche in der Vergangenheit den Adda-Fluss aufstauten. 
Wir könnten uns eine idyllische Landschaft mit kleinen malerischen Seen vorstellen ... aber das war nicht der Fall. Bei jedem Erdrutsch breitete sich allmählich eine Art von schlammigem Teich über das Tal aus, während neue Materialien ins Wasser fielen und heftige Wellen erzeugten, die wie Miniatur-Tsunamis entlang der Ufer alles wegfegen konnten. 
Jedes Mal durchbrach die Adda die Sperrung, bahnte sich ihren Weg durch das Tal und überschwemmte es heftig. Von hier aus ist die vom Fluss eingeschnittene subvertikale Böschung am Fuße des Schwemmfächers deutlich zu sehen. Entlang der Böschung zeigen die aufgetauchten Erdrutschablagerungen alle ihren Eigenschaften. 
Der Schuttkegel von Sernio ist ein beeindruckendes Beispiel für die Morphologie dieses Abschnitts des Veltlins; er stellt das typische Verhalten der Seiten eines großen Alpentals dar, die durch steile Abhänge aus tief gebrochenen Felsen gekennzeichnet sind. Andere ähnliche Beispiele sind die Schuttkegel von Migiondo in der Nähe von Sòndalo und der imposante Schuttkegel, auf dem Ponte in Valtellina liegt.