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SCHLOSS JUVAL

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Das MMM Juval, im gleichnamigen Privatschloss Reinhold Messners im Vinschgau untergebracht, ist dem Mythos Berg gewidmet. Hier sind seine umfangreiche Abenteuer-Bibliothek und Tibetika-Sammlung, eine Bildergalerie zu den heiligen Bergen der Welt, die Maskensammlung aus fünf Kontinenten, sein Expeditionskeller, die einmalige Ausstellung zu Gesar Ling, der Tantra-Raum und Renaissance-Fresken zu sehen. Die gesamte Ausstellung wird von geschulten Führern erklärt. Dazu gibt es einen kleinen Bergtierpark, im Gasthaus Schlosswirt hofeigene Produkte, im Weingut Unterortl exzellente Weine und am Fuße des Burghügels einen Bauernladen. Schloss Juval verlassen alle mit starken Eindrücken. 
Obwohl von dem Ort seit jeher eine starke Anziehungskraft ausgeht, wie prähistorische Funde belegen, fällt die erste urkundliche Erwähnung des Kastells ins Jahr 1278. Hugo von Montalban ist der damalige Burgherr. 1368 zählt die Grenzfeste zum Besitz der Herren von Starkenberg und 1540 erwirbt sie – nach vielen Besitzwechseln – die Familie Sinkmoser. Damit erreicht sie ihre Blütezeit, denn Hans von Sinkmoser verleiht ihr ihren heutigen Charakter, indem er die Wehrburg in einen herrschaftlichen Renaissanceansitz umbauen lässt. Doch schon die kommende Generation kann das Schloss nicht halten und es fällt dem Geschlecht der Hendl zu, in deren Besitz es für zwei Jahrhunderte bleibt. Die Bauernfamilie Blaas kauft die Ruine 1813 und lebt darin bis ein Teil des Hauptgebäudes zusammenbricht. 1913 schließlich erwirbt sie der holländische Kolonialherr William Rowland und rettet sie vor ihrem endgültigen Verfall. Er restauriert sie vorbildlich, doch wird die Anlage mit dem Zweiten Weltkrieg erneut sich selbst überlassen. 
1983 stößt Reinhold Messner auf die Burg und renoviert die Anlage in den folgenden Jahren nicht nur mit viel Feingefühl und unter Berücksichtigung der früheren Bauphasen, sondern füllt sie zudem mit neuem Inhalt: Mittelalterliche Mauern wurden mit moderner Architektur und Fremdländischem verknüpft, Sammlungen inszeniert und integriert. Das Schloss ist daher Wohnsitz und Museum zugleich. Mitte der 1990er Jahre schließlich findet der vorerst letzte Baueingriff statt: Um den weiteren Verfall des ruinös verfallenen Nordtraktes aufzuhalten, wird ein vom deutschen Architekten Robert Danz konzipiertes Glasgiebeldach angebracht. So bleibt das historische Gemäuer bestehen, wird geschützt und der Blick auf die Baugeschichte durch die transparente Glas-Stahl-Konstruktion dennoch offengelassen. 

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