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DIE BERNINABAHN

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Der historische Bahnhof in Tirano ist der Ausgangspunkt einer spektakulären Bahnstrecke, die es Ihnen ermöglicht, von Süden nach Norden die Alpen zu überqueren und atemberaubende Ausblicke zu genießen! Von Tirano (429 m über dem Meeresspiegel) fährt nämlich der „rote Zug” Bernina Express ab, der nach einer Strecke von etwa 60 km in St. Moritz in der Schweiz auf 1800 m Höhe ankommt. 
Die Einzigartigkeit der Strecke liegt nicht in der Abfahrt oder in der Ankunft, sondern in dem Höhenunterschied, den die Bahn überwinden muss, um ihr Schweizer Ziel zu erreichen: Der Zug fährt mit Schmalspur und ohne Zahnradsystem von Tirano über den Bernina-Pass (2253 m)! 
Aufgrund der technischen Merkmale dieser Bahn sowie der außergewöhnlichen Landschaft, die man auf der Strecke beobachten kann, sind der Zug und die Bernina-Eisenbahnlinie seit 2008 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. 
Während seiner Fahrt überquert der kleine Zug, der die Speerspitze der Rhätischen Bahn darstellt, alle Vegetationsgürtel der Alpen und ermöglicht es Ihnen, sehr unterschiedliche Landschaften zu beobachten, sogar hochgelegene Gletscher! 
Die Eisenbahnstrecke wurde zwischen 1906 und 1910 gebaut und zunächst war sie nur in den Sommermonaten aktiv; seit Winter 1913-1914 ist sie auch das ganze Jahr über in Betrieb, sodass sie jetzt eine sehr wichtige Verbindung zwischen Italien und der Schweiz darstellt und Reisenden ermöglicht, Höhenpanoramen von seltener Schönheit zu betrachten. 
Diese Eisenbahn war eine der ersten Linien, die für die elektrische Traktion entworfen wurden. Dank der Wasserkraftwerke - von den Gewässern des Lago Bianco-Staudamms gespeist - war die Energie in der richtigen Leistung verfügbar, die sich damals sonst nur unter schwierigen Bedingungen über große Entfernungen transportieren ließ. 
Lassen Sie uns nun kurz beschreiben, welche Möglichkeiten die Eisenbahnstrecke den Reisenden bietet! 
Der Bernina Express verlässt den Bahnhof von Tirano und fährt an der Wallfahrtskirche Madonna di Tirano vorbei, dann in das Poschiavo-Tal auf Schweizer Gebiet weiter. Dies ist die steilste Strecke, die der rote Zug auf seiner Bergfahrt zum Bernina-Pass überwinden muss. 
Wenige Kilometer nach dem Start überquert der Bernina Express in der Schweiz das berühmte Brusio-Viadukt, Symbol der Eisenbahnlinie. Das spiralförmige Viadukt, ein wahres Meisterwerk der Technik, wurde gebaut, damit der Zug den Höhenunterschied überwinden und seinen Weg verlängern konnte. Dies ist tatsächlich die einzig mögliche Alternative zum Zahnrad. Der rote Zug kann ohne Verwendung eines Zahnradsystems hinaufklettern und ein Gefälle von 7% erreichen, d.h. alle 100 Meter der Strecke schafft er es, einen Höhenunterschied von 7 Metern zu überwinden. 
Nach dem ersten Abschnitt des Tals gelangen Sie zum Poschiavo-See (Haltestelle Le Prese) auf fast 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Das Tal verbreitert sich und in der Ferne, rechts von den Ausläufern der Bernina-Gruppe, können Sie den gleichnamigen Pass, den Gipfelpunkt der Route, sehen. Nach dem Poschiavo-See überquert der Zug ein riesiges Grasland. 
Von Poschiavo aus fährt der kleine Zug weit von der Fahrstraße für Autos und gewinnt an Höhe, und die Panoramawagen ermöglichen es den Reisenden, sich das Poschiavo-Tal und die anderen Naturschauspiele, wie die Weiden und gleich danach die Fichtenwälder, bequem anzusehen. 
Beim Weiterreisen beobachten Sie einen dichten Lärchenwald und danach erreichen Sie die Haltestelle Alp Grüm auf 2091 Metern über dem Meeresspiegel, von der aus man den Blick auf den Palù-Gletscher und das Poschiavo-Tal bis zu den Veltliner Gipfeln genießen kann. Der Zug erreicht nun am Bernina-Pass (2253 m ü.M., Haltestelle Ospizio Bernina) den Höhenpunkt seiner Fahrt. Von hier aus fährt er entlang des künstlichen Sees Lago Bianco weiter, dessen Wasser zahlreiche Kraftwerke speist. Ein gut sichtbares Schild zeigt an diesem Punkt die Wasserscheide zwischen der Adria und dem Schwarzen Meer. 
Der Zug fährt dann nach Morteratsch hinab, einer empfohlenen Haltestelle für diejenigen, die eine einfache Wanderung bis zur Vorderseite des gleichnamigen Gletschers unternehmen möchten. Der Weg ist gut markiert, und mehrere Hinweisschilder zeigen die Jahre, in denen die Gletscherfront, die sich derzeit in höherer Lage befindet, den heutigen Weg erreichte, sodass die Besucher den markanten Gletscherrückzug während der letzten 150 Jahren verstehen und vor Ort sehen können. 
Nach dem Stopp in Pontresina erreicht der rote Zug schließlich sein Endziel, den auf 1775 Metern gelegenen Bahnhof St. Moritz. 

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